BDSM - Kleine Begriffserklärung!


Dominanz und Unterwerfung:
Beim BDSM geht es darum, ein ungleiches Machtverhältnis herzustellen. Einer der Partner ist der dominante Part, der andere unterwirft sich. Die Umsetzung ist von Paar zu Paar verschieden. Bei manchen wechseln die Rollen von Spiel zu Spiel oder auch während des Spiels, andere beschränken ihre Dominanz beziehungsweise Unterwerfung nicht nur auf gewisse heiße Stunden, sondern richten ihr gesamtes Beziehungsleben im Alltag danach aus. Voraussetzung ist natürlich sowohl im Spiel als auch im Alltag, dass dies auf freiwilliger Basis passiert und von beiden Partnern gleichermaßen gewollt ist.

Sadismus und Masochismus:
In diesem Teilbereich, der wohl für die breite Öffentlichkeit der bekannteste des BDSM ist, geht es um das lustvolle Zufügen von Schmerzen beziehungsweise das lustvolle Empfinden von Schmerzen. Wie diese Schmerzen im Einzelnen herbeigeführt werden, ob durch Peitschenhiebe, heißes Wachs oder elektrische Nippelklammern, ist von Paar zu Paar und von Vorliebe zu Vorliebe verschieden.
SSC:
 steht für Safe, Sane & Consensual und ist der Grundsatz der BDSM-Szene. Übersetz bedeutet es „Sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis“. SSC soll BDSM Praktizierende vor Missbrauch sowie vor körperlichen und geistigen Schäden schützen. Freiwilligkeit und gegenseitiges Vertrauen sind die Grundlage für jede Beziehung, so auch im BDSM-Bereich.

Bondage:
Der Begriff Bondage meint keineswegs die Verwendung der puscheligen Plüsch-Handschellen in Leoparden-Optik, die Chantal ihrem Kevin zum 16ten Geburtstag schenkt. Bondage bezeichnet Fesselungs-Praktiken, die die sexuelle Lust steigern. So eine kunstvolle Fesselung kann schon mal einige Stunden dauern und setzt eine gewisse Übung und, wie alle Praktiken im BDSM Bereich, auch eine Menge Vertrauen voraus.

Top und Bottom:
Top bezeichnet in der BDSM Szene den dominanten Part. Andere Begriffe dafür sind Dom (Abkürzung für dominant) oder, wenn es sich um eine dominante Frau handelt auch Domme oder Dommse. Bottom ist das Äquivalent, also der unterwürfige Part in der BDSM Beziehung. Andere Bezeichnungen für Bottom sind Sub oder Submissiv. Ob Du Dich selbst bei BDSM Spielen eher als Top oder Bottom wohl fühlst, muss nichts damit zu tun haben, ob Du im Alltag eher dominant oder eher passiv bist. Gerade dominante Personen, die zum Beispiel im Job das Sagen haben, lassen sich in sexueller Hinsicht gerne mal unterwerfen.
Switch:
BDSM Praktizierende, die mal Top und mal Bottom sind, bezeichnet man als Switch. In der BDSM Szene wird oft erwartet, dass ein Top auch mindestens einmal ein Bottom war, damit er oder sie sich besser in diese Position hineinversetzen kann.
Fetisch:
 bedeutet, dass Du Deinen Geschlechtstrieb auf einen Gegenstand richtest. So gibt es Fetische aller Art, vom Lack-Fetisch bis hin zum Blumentopf-Fetisch. Im Gegensatz zum Kink ist der Fetisch immer an einen Gegenstand gebunden.
Kink:
Dieser Begriff wird in der BDSM Szene häufig gebraucht. Die Frage „Was ist Dein Kink?“ bedeutet soviel wie „Worauf stehst Du?“. Dein Kink ist also Deine sexuelle Vorliebe. So kann zarter Blümchensex genauso ein Kink sein, wie wilder Sex in einer aufblasbaren Hüpfburg, die mit Pudding gefüllt ist.
Domina:
Bei dem Wort Domina denken viele erstmal direkt an die schrulligen älteren Damen, die, in Lack-Klamotten gezwängt, nachts auf einigen Free-TV Sendern die Peitsche für zahlungswillige Kunden schwingen. Tatsächlich hat eine Domina erst einmal wenig mit der eigentlichen BDSM Szene zu tun. Eine Domina ist eine Frau, die gegen Bezahlung BDSM Praktiken an ihren Kunden anwendet, selbst aber meist nicht zur eigentlichen BDSM Szene gehört und auch nicht zwangsläufig die Vorlieben von BDSMlern teilt.
Spanking:
 bedeutet im BDSM nichts anderes als jemanden mit der nackten Hand zu schlagen. Meist geschieht das in Form einer Züchtigung (wie auch in “Shades of Grey”). Ob es sich dabei um das klassische Übers-Knie-legen handelt, bleibt allerdings jedem selbst überlassen.
Safeword:
Wer den Film „Euro-Trip“ gesehen hat, weiß, dass sich „Fluggenkrepheimchen“ als Safeword nur bedingt eignet. Ein Safeword ist ein vereinbartes Codewort, was beide Partner während eines BDSM Spiels sagen können, wenn es ihnen zu viel wird und sie aufhören möchten. Ausrufe wie „Aua!“ oder „Verdammt, das tut weh!“ eignen sich also weniger als Safewort, denn Schmerz ist beim BDSM ja manchmal Sinn der Sache. Besser sind Wörter, die so gar nichts mit der jeweiligen Situation zu tun haben, wie zum Beispiel „Gugelhupf“ oder „Strickliesel“.
Vanillas:
Das Wort Vanille klingt in Deinen Ohren viel zu unschuldig, um etwas mit BDSM Praktiken zu tun zu haben? Da liegst Du vollkommen richtig, denn Vanilla ist die Bezeichnung, die BDSMler für Leute benutzen, die mit der BDSM Szene so gar nichts zu tun haben.